Samstag, 14. September 2013

17. Tag - "Letzte Bestellung, James..."

Es ist jetzt knapp nach vier. In der früh. Wir sitzen im Flybus, dem Zubringer zum Flughafen. Das dauert ca. 45 Minuten. Damit sind wir auf der Rückreise, das Abenteuer Island somit zu Ende.

Wie haben wir den letzten Tag verbracht? Gemütlich. Das heißt, wir sind erst nach 10:00 aufgestanden, haben etwas gefrühstückt und dann so Sachen wie Online Checkin erledigt. Gegen Mittag sind wir dann mit unserem Touri-Ticket ins nahegelegene Maritime Museum gegangen.

Nachdem wir beim Eingang unser Touri Ticket vorgezeigt haben (freier Eintritt somit) sind wir gleich darauf aufmerksam gemacht worden, dass es gleich eine Sonderführung durch das nebenan gedockte Schiff der Küstenwache gibt. Also haben wir dann doch nochmals 2000 Kronen hingelegt und diese Tour gleich mitgemacht.



Nach dieser guten Stunde ist es mittlerweile schon fast 14:00, Hunger stellt sich ein. Vorher aber noch ein Eis. Neben dem Museum muss es wohl das beste in Reykjavik geben. Anders kann ich mir den dortigen Besucherstrom nicht erklären, man muss sogar Nummern (!) ziehen. Nach einer guten Viertelstunde hatten wir dann unser Eis - bei gut 7°C Außentemperatur schmilzt einem das Ding wenigstens nicht so leicht weg. Preislich und Geschmacklich wars absolut ok (2 Kugeln mit jeweils ungefähr der Amorino Menge um rund Euro 3,50)



Weiter gings nun in die Innenstadt zu diesem berühmten Hot-Dog Standl, bei welchem schon Bill Clinton gejausnet hat. Wieder anstellen, gut 15 Leute vor uns, aber diesmal ohne Nummern ziehen. Ich mag die Dinger eigentlich nicht, da mir das Brot zu süss ist. Da ist mir ein Bosna mit viel Curry lieber.

Anschließend sind wir noch die Küste entlang zu einem der Wahrzeichen von Reykjavik und haben dort noch ein paar Fotos gemacht. Das ist ein Metallgestell, dass einem Schiffsrumpf nachempfunden ist.



Als Frühabendprogramm gabs - wieder - schwimmen. Wir sind diesmal zusammen in dieses große Bad einfach no a bissi relaxen. Nach gut 2 Stunden sind wir wieder in die Herberge und dann noch auf ein paar Biere in die Stadt. Wie wir erst heute festgestellt haben, gehts hier um Mitternacht erst richtig los mit Livemusik und den Massen und dauert locker bis mind. 04:00 an. Jedenfalls sind wir nun auf dem Weg zum Flybus an etlichen Lokalen vorbei, in denen noch Vollbetrieb war.

So Flughafen in Sicht, wir werden jetzt aussteigen und einchecken in 2 Stunden ist dann Abflug nach München. Nach nunmehr 18 Tagen kann man abschließend sagen, das Island vor allem im Süden sehr sehenswert, insgesamt kalt, windig und regnerisch aber doch interessant ist.

Der Kontrast der einzelnen Gebiete war extrem, vom dicht besiedelten Hauptstadtgebiet zu den einsamen Ortschaften aus wenigen Häusern bestehend gab es hier viel zu entdecken. Wir haben nicht alles gesehen, was ursprünglich geplant war, aber dennoch genügend Sehenswertes.






16. Tag - Sightseeing

Heute steht nix besonderes am Programm, also werden wir einfach gemütlich die Stadt anschauen. Nachdem wir das Frühstück wieder ausgelassen haben (wir sind hier im Guesthouse Selbstversorger) gings ein paar Minuten ins Zentrum zur Touristeninformation. Dort haben wir uns dann mit einem Stadtplan eingedeckt und ein Touri Ticket besorgt. Mit dem kann man einige Sachen gratis benützen (Bus, Thermalbäder, diverse Museen), bei anderen gibts Vergünstigungen. Wir nehmen das 48 Stunden Ticket und zahlen ca. EUR 25,-



Dann gings zu Fuss weiter über die Hallgrimskirkja zur Perlan. Diese "Perle" ist vom Wasserversorger am höchsten Hügel Reykjaviks gebaut worden, sieht aus wie eine überdimensionierte Blume, ist nicht wirklich ansehnlich, aber man kann aufs Dach gehen und über die Stadt blicken. Derzeit ist auch gutes Wetter. Im oberen Bereich ist ein Restaurant, es ist Mittag, wir haben Hunger und gönnen uns eine warme Suppe ("free refill" - nett).



Reykjavik selber ist komplett das Gegenteil zum Rest von Island. Eine westliche Landesmetropole, weder U-Bahn noch Tram, nur Bus. Allerdings sind die Intervalle der Busse nicht so übermäßig kurz, wir haben teilweise für Zentrumsnähe eine halbe Stunde warten müssen. Dafür gibts hier ein gutes, breites Straßennetz mit mehrspurigen Straßen.

Nach der Perlan gings weiter den Hügel südlich runter zum Flughafen. Dieser ist größer (3 Landebahnen) und geschäftiger (hier ist immer was los, viel kleine Flugzeuge) als der Innsbrucker Airport, obwohl hier fast nur Inlandsflüge abgewickelt werden.



Ein bisschen Plane-Spoting und wir sind dann ins Nationalmuseum (mit dem Touri-Ticket gratis Eintritt). Es gab eine Sonderausstellung des ersten isländischen Profifotografen und sonst Geschichtliches von Island. Auch eine Kinderecke gabs, in welcher man sich verkleiden konnte:



Die Museen schließen hier alle um 17:00, nachdem wir gut 2 Stunden im Nationalmuseum waren, gabs um kurz nach 16:00 also kaum noch Möglichkeiten. Hier in der Nähe wäre noch das Besiedelungsmuseum, also schnell noch dorthin. Dies war sehr viel kleiner und eigentlich uninteressant. Nach ca. 10 Minuten waren wir durch und somit pünktlich vor Kassenschluss wieder draussen. Mittlerweile regnets schon wieder. Somit haben wir beschlossen, zuerst retour in die Herberge, etwas essen und dann weiterschauen.

Nach dem Essen -etwas planlos - wollte ich noch etwas aktiv tun, also hab ich im Internet nach einem Thermalbad in der Nähe gesucht. Nur eines hat länger offen, ich kann dort aber mit dem Bus, der nur 30m von der Herberge entfernt stehen bleibt, hinfahren.

Von außen wirkt das Bad nicht sonderlich groß, ich rechne mal mit etwas in der Art der Innsbrucker Hallenbäder. Weit gefehlt. Im Außenbereich hat es mehrere kleine Becken, welche alle zwischen 38° und 44° warm waren. Hier haben sich auch die meisten Leute aufgehalten. Vorher aber noch Duschen, das ist in Island Pflicht (sollten sie bei uns auch einführen). Mit Schuhen darfst du hier auch nicht in den Umkleidebereich. Da gibts davor Schuhständer, wo alle ihre Schuhe ablegen.

Beeindruckt hat mich dann das 50m Becken im Freien. Ich habe hier eine Bahn komplett für mich alleine und kann die Längen durchschwimmen, ohne ständig irgendwelchen anderen Beteiligten ausweichen zu müssen. Nett, nach einigen Längen und ein bisschen in den warmen Becken bin ich das Bad noch weiter erkunden gegangen. Dieses Bad hatte dann sogar innen nochmals zwei große Becken mit insgesamt 18 Bahnen - beeindruckend. Hier kann man wirklich schwimmen - im Gegensatz zu unseren Bädern. Es hat hier auch Tribünen, also dürfte dieses Bad für Sportveranstaltungen genutzt werden.

Zum Schluss noch kurz ins Dampfbad und dann wieder duschen. Das letzte was mich hier beeindruckt hat, war dass es eine kleine automatische Schleuder gibt. Schwimmzeug rein, kurz schleudern und trocken wieder raus. Toll!

Mit dem Bus gings dann wieder retour, es war mittlerweile ca. 22:00. Für heute sind Polarlichter vorhergesagt, aber es ist stark bewölkt. Ich wills trotzdem versuchen. Nur ca. 5 Gehminuten vom Haus entfernt ist am Ende des Hafens ein Bereich, in welchem die Stadtlichter weniger hereinscheinen und es somit leichter ist die Polarlichter zu erkennen.Warten, warten und warten. Nix passiert. Es ist kalt. So endlich, ein leichter Schimmer. Das wars aber auch schon. Ich gebs auf. Bei dem Wetter unmöglich. Das wars dann wohl mit Polarlichtern im Urlaub. Mir wird klar, welches Glück ich am 2. Tag hier hatte - klare Nacht und intensive Lichter. Vermutlich die ersten nach dem Sommer.



Freitag, 13. September 2013

15. Tag - Welcome to Reykjavik

Immer noch erkältet - aber schon besser. Wir haben ausgeschlafen, fein wars. Schließlich wollen wir heut nicht viel fahren. Wir sind also recht spät erst aus Reykjavik wieder raus nach Krysuvik. Das ist sozusagen der Teil von Reykjanes, welchen wir gestern ausgespart haben.

Heut ist das Wetter besser, naja zumindest, solange wir im Auto sind. Auf Regen folgt Sonnenschein, wir haben dies heut öfters bewiesen bekommen. Innerhalb von einer halben Stunde drei extreme Regengüsse und dazwischen Sonne und blauer Himmel. Durch den ständigen Wind hier verzieht das Wetter extrem schnell, langfristig planen ist damit unmöglich. Oft rentiert es sich für ein gutes Foto einfach 10 Minuten zu warten, manchmal bekommt man dafür aber auch einen ordentlichen Regenschauer.



Hier gibt es wieder einige Felder, aus welchem diese heißen Rauchschwaden aufsteigen. Im Gegensatz zu bisher, ist hier kaum etwas abgesperrt. Bei dem dichten Rauch wären wir fast in eines dieser Löcher gefallen.

Danach gings weiter nach Hveragerdi. Hier hats nochmals ein paar dieser Felder. Damit haben wir jedenfalls um einiges mehr an Schwefeldampf gesehen als Geysire. Und hier gibts auch ein Lokal, dass damit wirbt, dass es direkt auf Erdwärme kocht. Sieht lustig aus.



Anschließend sind wir auf dem Rückweg nach Reyjkavik noch bei einem Geothermalkraftwerk eingekehrt und haben uns dort eine Ausstellung angesehen. Mit dem dortigen Guide haben wir auch ein bisschen geplauscht, er verbringt seit Jahren seinen Winterurlaub in Wagrein, kennt daher die Gegebenheiten bei uns.
Die Haushaltsdurchschnittlichen Kosten für Warmwasser & Heizung hier sind ca. 1,00 Euro/Tag...

Nun gings aber ohne weitere Stopps retour nach Reykjavik in das gleiche Guesthouse, in welchem wir unsere erste Nacht hier verbracht haben. Diesmal sind wir im Haupthaus gelandet, das Zimmer ist deutlich komfortabler.



Schnell self-check in (Schlüssel mit Zettel, wie beim letzten Mal, da nur halbtags jemand da ist), Gepäck verstaut und dann Richtung Autoverleih. Den zu finden war nicht einfach. So wie beim Abholen ist das einfach irgend eine Werkstätte, bei welcher nicht der geringste Hinweis ist, dass es sich um den Verleih handelt - eventuell ist das nur eine Dachmarke? In einem Industriegebiet mit etlichen Werkstätten, die richtige finden war nicht so einfach. Volltanken hingegen schon, weil wir nämlich eine Tankstelle mit Shop gefunden haben - dort muss man keine Fixbeträge tanken. Nach einer nochmaligen Runde durch das Gebiet haben wir dann doch gefunden, was wir gesucht haben - andere Autos mit dem selben Mini-Aufkleber auf der Heckscheibe, wie bei unserem. Niemand da. Warten. Anrufen. Warten.

Wir haben nun in knapp 2 Wochen 4.458 km mit dem Auto zurück gelegt - die Ringstraße hat ca. 1.400 km, also war doch einiges abseits dabei.



Dann kommt endlich jemand - nämlich der Mechaniker, der gestern unser Auto vom Dreck befreit hat. Die Rückgabe kein Problem, dann ab zur Bushaltestelle. Wer sich darüber beschwert, dass man in Innsbruck nur mit kleinen Scheinen bezahlen kann, sollte wissen, dass man hier überhaupt nicht rausgibt. Wers also nicht ganz genau hat- Pech gehabt.

Back home sozusagen bin ich dann noch eine Runde durch den Hafen - ein paar Bilder bei Nacht machen. Aus den Nordlichtern ist nichts geworden, ich denke, dass es hier im Stadtgebiet zu hell ist. Zudem gabs wieder diese 5 Minuten trocken - 5 Minuten heftiger Regen - Phasen. Also bin ich dann so um 2:00 doch retour in die Herberge. Mal schauen wie es morgen wird.


Donnerstag, 12. September 2013

14. Tag - zwischen den Kontinenten

Der heutige Tag hat sonnig begonnen. Obwohl meine Erkältung nicht besser geworden war, haben wir beschlossen, es heute ruhig angehen zu lassen. Wir hatten nun ja diesen zusätzlichen Tag frei, weil unser Plan nach Kjölur zu fahren kurzfristig aufgegeben werden musste.

Von der Hausbesitzerin unserer Herberge haben wir einen Stadtplan erhalten und sie hat uns ja auch gleich erklärt, wo was interessantes zu sehen sein sollte. Wir sind dann mal zu Fuss losmarschiert, es war fast warm, wenig Wind und keine Regenwolke in Sicht. Endlich die Wetterwende? Wohl nicht, aber im Moment zählt nur der blaue Himmel.

Wir sind durch den Ort, der wie die meisten hier, kaum etwas interessantes zu bieten hat. Etwas außerhalb gibt es einen Leuchtturm(den man mit Auto erreichen kann, aber wir habens zu Fuss probiert) und unterwegs dorthin sind einige alte Schiffswracks als Tourimagnet.

Wir haben 3 davon gefunden, alle ca. 25 Jahre hier und nur mehr schwer als Schiffe zu erkennen. Sie wirkten eher wie ein Haufen Altmetall in der Landschaft, da sie größtenteils abgetragen waren. Nun gut, bis zum Leuchtturm und dann wieder retour. Nach rund 2 Stunden Fussmarsch gings dann wieder mit dem Auto weiter.



Nachdem mein Begleiter in den Herbergen immer fleißig Infomaterial, Karten und Broschüren gesammelt hat (die meisten davon sogar kostenlos), sind wir dann mal losgefahren um die interessanten Stellen dieser Halbinsel zu besichtigen.

Wir sind dann an der Südküste von Reykjanes entlang zum dortigen Leuchtturm gefahren. Dazu gabs eine Felsformation an der Küste - irgendwie schon alles einmal dagewesen. Das einzig neue war, dass dort gerade ein Filmteam Dreharbeiten durchgeführt hat.

Das Wetter wird wieder schlechter, kälter, windiger. Zudem spür ich zusehends, das mir die Erkältung immer mehr zu schaffen macht. Direkt nebenan ist ein weiteres Feld, auf welchem wieder schwefelhaltiger Dampf aus der Erde empor steigt. Diesmal wars aber nicht so spannend.Überhaupt war die zweite Hälfte unseres Urlaubes bisher wettertechnisch eher schlecht, ich gebe auch schön langsam die Hoffnung auf, nochmals Polarlichter sehen zu können.

Wir sind dann weiter nach Norden und bald auf eine Felsspalte gestoßen, über welche eine Brücke drüber führt. Hier genau soll die eurasische Platte auf die nordamerikanische Platte treffen. Und eben da drüber führt diese Brücke. Also sind wir schnell mal nach Nordamerika - zumindest auf diese Kontinentalplatte rüber gegangen.



Anschließend gings weiter nach Norden zum dortigen Leuchtturm - hier war noch weniger zum sehen, das Wetter noch schlechter und ich hab mich noch fertiger gefühlt. Zeit also um heute mal früher die Herberge aufzusuchen. Davor sind wir aber noch beim Autoverleih vorbei - der liegt ja auf dem Weg. Seit gestern läuft das ganze nämlich recht unrund, wenn wir mehr als 70 km/h fahren. Der Grund ist schnell gefunden, der Dreck der letzten Tage hat sich auf den Felgen einzementiert und damit geht das ganze halt nicht mehr. Gut 15 Minuten lang hat dann der Mechaniker die Felgen mit dem Kärcher bearbeitet und dann lief alles wieder. Wir sind nun einen Tag früher in Reykjavik, werden hier aber nur zusätzlich übernachten und morgen noch das Auto nützen, bevor wir es abends zurück geben.

Beim Tanken haben das Auto mal schnell durchgereinigt, Staubsaugen war hier gratis. Leider hat jemand etwas verwechselt und unseren Begleiter "Mr. Krabs" weggesaugt. Das kann aber auch daran liegen, dass er vielleicht etwas abgelenkt ist, weil er dieser Tage erneut Onkel werden soll.

Die Herberge war schnell gefunden, ca. 5 km vom Zentrum entfernt. Es handelt sich um den ausgebauten Dachboden eines Einfamilienhauses, eher klein mit nur 4 Zimmern, dafür aber sehr neu und recht nobel hergerichtet.



Von der Stadt haben wir nicht viel gesehen weil sich das Wetter immer mehr in Richtung Sturm entwickelt hat. Also Abends auf der Couch und über Youtube einen Film reingezogen - während draußen das Wetter getobt hat.


Mittwoch, 11. September 2013

13. Tag - Blaue Lagune

Das Wetter wird nicht besser, es ist sehr verregnet, seit wir in den Westfjorden waren. Ich habe mittlerweile auch eine ordentliche Erkältung, sehr zum Leidwesen meines Mitreisenden. Also haben wir hier auch mal eine Apotheke von ihnen gesehen...

Mittlerweile haben wir festgestellt, das unser heutiger ursprünglicher Tagesplan nicht aufgeht, da es teilweise stürmt und die Strecke in einem schlechten Zustand ist, sodass wir 9 Stunden Autofahrt nach Hvervellir hätten. Die Strecke wäre vom Norden her leichter und schneller zu befahren, dass haben wir aber schlicht verpasst. Ok, was tun mit dem gewonnen Tag? Ab in die Therme :-)

Wir sind dann mal zuerst zum höchsten Wasserfall Islands gefahren, dort geht man eine gut 45 Minuten über Geröll, Felsen, muss über einen Bach drüber (Drahtseilakt, zumindest war dort ein Baumstamm zum queren und dazu ein Drahtseil zum festhalten), es hat gestürmt, meine Erkältung hat mich dazu gezwungen, nach etwa 2/3 des Weges aufzugeben und umzudrehen.



Lustig, am Parkplatz ist dann ein kleiner Caddy angekommen und hatte am Heck eine Tiroler Fahne :-)
Diese Caddys werden von der Firma Happy Camping vermietet - wie der Name schon sagt - an campingbegeisterte Leute. Die Autos sind meistens schräg angemalt, sodass man die Teile auch von weitem erkennt. Allerdings scheinen diese Fahrzeuge nicht hochlandtauglich zu sein.



Wir sind dann um Reykjavik herum zur blauen Lagune gefahren, das Wetter war phasenweise echt schlimm. Kaum beim Auto raus, hats nur ein paar Momente gedauert und ich war fetznass. Also schnell rein in die Therme.

Extrem touristisch, vermutlich ist nur das Personal isländisch. Das Basic Paket umfasst den Eintritt und sonst nix - kostet 33 Euro (Preise werden hier in Euro angeschrieben und nicht in der Landeswährung) - gut ich will bar und damit mit Kronen bezahlen, kein Problem, das sind dann ISK 5.600. Hier hats wirklich europäische Standarts, inkl. Bar am Pool. Das hatte zur Folge, dass die Leute alle bis zum Kopf im Wasser waren, den Becher drüber gehalten haben und dann aber abdecken mussten, weils ja gestürmt hat - sehr lustig.

Wir sind bis kurz vor Kassenschluss geblieben, weil wir sonst eh nix vor hatten, ein paar Mal ins Dampfbad zwischendurch. Die Lagune selber hat höchstens 40°C und es kommt schon eigen vor, wenn man ein paar Tage davor das selbe milchig-blaue Wasser sieht und dort Warnschilder stehen, dass es zu heiß ist um reinzugehen.



Die Gastro-Preise waren überraschender Weise kaum über den sonst in Lokalen üblichen. Das Bier für umgerechnet 7,- Euro zu den sonst üblichen ca. 6,- Euro ist absolut vertretbar.

Wir haben hier wieder die Unterkunft sehr nahe gewählt, sodass wir nur 5 km nach Grindavik fahren mussten. Auch hier haben wir ein sehr großes geräumiges Zimmer. Es ist schon fast 21:30, wir wollen noch was essen, könnte schwierig werden. Also ab ins Auto und die örtliche Pizzeria suchen. Gelandet sind wir unterwegs in einem Laden, der hier so a bissi das örtliche Theresienbräu darstellt - zumindest den Partyfotos vorm WC folgend.

Außer dem Mann hinter der Bar war niemand drinnen, trotzdem kein Problem, wir bekommen zuerst mal ungefragt zwei Gläser Wasser mit Eiswürfel aufs Haus (das ist uns schon öfters passiert), genommen haben wir ein asiatisches Chicken-Noodle Gericht und das lokale Fischgericht, zusätzlich noch einen Shrimps Salat. Die Portionen waren sehr viel größer als erwartet, die Preise unerwartet moderat (alles in allem ca. 30 Euro gesamt) und gut wars auch noch.

Danach gings ins Bett, wir sind heute ziemlich geschafft. Morgen wollen wir uns gemütlich Reykjanes ansehen, die Halbinsel, auf welcher wir gerade sind - wir haben schließlich einen ungenutzten Tag zur Verfügung. Die Hausherrin hat uns ein paar Sachen auf der Karte gezeigt, welche wir dann morgen abklappern werden.




Dienstag, 10. September 2013

12. Tag - Auf den Spuren von Jules Verne

... und ein bissi Herman Melville war auch dabei. Wir sind also etwas später aufgestanden, haben auch auf das Frühstück verzichtet (nachdem uns 3 verschiedene Leute überzeugen wollten, weils in der Nebensaison ohnehin inkludiert ist). Trotzdem, kein Hunger, also weiter. Zuerst wieder das mittlerweile tägliche Ritual des Automatentankens - wobei es immer noch gepasst hat, nie zuviel ausgewählt.

Wir sind dann auf die Snaefellsnes Insel gefahren, die Wirtin hat mir am Vorabend erzählt, dass es hier grade ein Problem mit Walen gibt. Es hat auch nicht lange gedauert, bis wir auf die ersten gestrandeten Wale gestoßen sind. Insgesamt lag dort gut ein halbes Dutzend - ich vermute Grindwale, aber bereits fachmännisch ausgenommen.

Ich habe noch nie echte Wale gesehen, hier bekomme ich dann gleich noch einen Eindruck davon, wie die Wale zu Zeiten von Moby Dick wohl verarbeitet wurden. Etwas später sind wir bei einem einzelnen Wal dann auf ein Vater & Sohn Gespann getroffen. Ich habe ein bisschen mit ihnen geredet, woher wir sind (der Ältere hat dann gleich mit Aborigenes angefangen, ich hab ihm dann erzählt, Mozart, Beethoven und Red Bull, dann wars ihm klar, wir haben kein Meer, daher auch kein Wunder, dass ich sowas noch nie gesehen habe) und eben, dass ich sowas noch nie gesehen habe.

Zuletzt seien hier vor gut 30 Jahren Wale gestrandet, normal versuchen sie den Tieren wieder zurück ins Meer zu helfen, bei diesen hier war das aber nicht möglich. Nachdem die Wale verendet sind, werden sie zumindest noch verwertet.

Wir sind dann der Küste entlang weiter zum Snaefellsjökul, jenem Gletscher am Ende dieser Insel, welcher in Jules Vernes Reise zum Mittelpunkt der Erde eine Rolle gespielt hat. Da das Wetter wieder mal bescheiden war, haben wir den Gletscher ohnehin nicht gesehen.

Wir sind dann an der südlichen Seite wieder von der Insel runter nach Borganes, einem etwas größeren Ort in der Gegend von Reykjavik und dann weiter nach Reykholt (davon gibts mehrere hier, das einzige Unterscheidungsmerkmal ist in welchem Landesteil der Ort ist - das schreibt man aber nicht dazu. Das wär so, als ob man nur Hall sagen würde und nur auf Nachfrage die Info bekommt in Tirol)

In dieser Gegend hat es einige Höhlen, welche durch Lavaströme angelegt wurden. Ganz wie Lidenbrock sind wir dann unter die Erde, Meter für Meter. Tatsächlich wollten wir uns eine größere bekannte Höhle anschauen, das geht aber nur geführt und Tour gibts heute keine mehr, erst morgen wieder. Also machen wir uns alleine auf den Weg, mal nur schauen. Weit sollte es ja nicht gehen, weil ein Gitter mit Schloss einzelgängerische Abenteurer davon abhalten soll, irgendwas ohne Guide zu machen.




Diesmal ist die Verwechslung mir passiert, weil ich einfach nur "Da" gerufen hab, als ich ein Loch im Boden gesehen habe. Tatsächlich war es eine Höhle, allerdings bestenfalls 1 m hoch. Wir sind also auf allen Vieren rein, insgesamt unspäktakulär, aber zumindest interessant, wenn man in einer Höhle umher irrt, bei welcher man am Boden den ehemaligen Lavastrom erkennen kann. Respekt hatte ich auch vor den dicken Steinplatten, die so halb von der Decke herunterhängen. Stutzig sind wir erst geworden, als wir einen 2 Eingang entdeckt haben - die Höhle soll nur einen haben. Also wieder raus und dann die richtige Höhle gefunden, ca. 4-6 Meter hoch - hier muss man nicht am Boden im Dreck herumkrabbeln. Das bereits angekündigte Gitter kam bald, also sind wir zur nächsten Höhle ein paar Kilometer weiter und dort auch einige hundert Meter durchspaziert.



Der Tag neigt sich langsam dem Ende zu, also ab in die nahe gelegene Herberge. Bisher eine der Besten. Ein wirklich großes Zimmer, sehr sauber, genügend Facilities und einen Hot-Pool vor der Türe :-)



Also alles schnell ins Zimmer und ab in den Pool...

Sonntag, 8. September 2013

10. und 11. Tag - Westfjorde

In den letzten beiden Tagen gibts nichts Aufregendes zu berichten. Wir sind mit dem Auto zuerst die südlich gelegenen Westfjorde hinaufgefahren. Hierbei haben wir unter anderen den westlichsten Punkt Islands besucht (lt. Touriführer auch der westlichste Punkt Europas - ohne Azoren).



Wir haben seit Mittags Regen und Wind in Sturmstärke, entsprechend dem Wetterbericht soll dies die ganze Nacht über dauern.

Der Weg zu diesem Punkt war eine einzige Schlaglochpiste und vermutlich mit einem Motorrad überhaupt nicht zu bewältigen. Trotzdem been there - done that. Wir haben hier auch erstmals in Island Strände gesehen, welche nicht schwarz gefärbt waren sondern gelblich.



Hier gibt es kaum Touristen, wir begegnen immer den gleichen, vorwiegend Deutschen. Überhaupt scheint der Norden Islands mehr auf deutschsprachige Touristen eingestellt zu sein, Hinweisschilder sind hier vermehrt auch auf Deutsch. Das erleichtert die Verständigung. Überhaupt ist das hier wichtig, dass man mit den Leuten redet, teilweise waren sie schon dort, wo wir hin wollen und umgekehrt fahren sie noch dorthin wo wir schon waren. Standarmäßig tauscht man sich darüber aus, was denn dort so ist und ob die Straßen etwas taugen. So spart man sich dann mitunter hunderte Kilometer Weg, den man sonst eventuell umsonst macht.

Wir sind diese beiden Tage trotzdem sehr viel gefahren, nicht zuletzt wegen des schlechten Wetters, welches erst im Bereich der nördlichen Westfjorde gleich wie die Straße besser wurde.



Was haben wir noch gesehen? Ein altes Navy Flugzeug, welches halb zerlegt vor einem Museum gelegen ist. Das Museum selber war schon in Winterpause, also hab ich mich kurzerhand selber in das Teil hineingelassen. Damit wär das auch erledigt und somit ist die Verwechslung im Süden vor ein paar Tagen fast schon wieder vergessen. In der verschlossenen Halle war ein großer alter Zweidecker, nur da konnte ich leider nicht rein.Trotzdem eigen, irgendwo im nirgendwo richtet sich jemand ein Museum ein - Sachen gibts...



Auch haben wir festgestellt, dass es hier jede Menge Flugfelder gibt - von ganz einfachen Pisten in der Landschaft, welche frei zugänglich sind, bis zu richtigen Kleinflughäfen mit Tower, Absperrungen und aspahltierten Pisten. Wohl im Winter eine der wenigen Verbindungen für die Leute hier.

Die Unterkunft (es hat Nachts ordentlich gestürmt) war ein kleines Guesthaus in Patreksfjördur. Das Problem daran - das Lokal direkt davor hat bereits für den Winter geschlossen. Also ab zur Tankstelle mit Bistro. Der Besitzer ist aber gerade am schließen, also gibts nichts mehr. Unser Glück - das Mädel hinter der Theke hat auf die noch vorhandenen Hot-Dogs hingewiesen. Super, etwas warmes, nehmen wir, essen es und sind vor Ladenschluss wieder weg.

Am nächsten Tag haben wir zuerst den Dynjandifoss besucht, ein breiter nicht allzu spektakulärer Wasserfall. Dort sind auch wieder die Bekannten der letzten Tage begegnet. Man hat sich etwas ausgetauscht, was wie wo und dann haben wir beschlossen, trotz des schlechten Wetters und der längeren Route über die nördlichen Westfjorde zu fahren - eine gute Entscheidung, denn im Laufe des Tages wurde das Wetter besser.

Was uns hier auch gewundert hat, Straßenbau wird anscheinend am Wochenende erledigt - unter der Woche war kein einziger der vielen Bagger in Bewegung und jetzt rollt alles. Auch Sonntags.



Auf den Weg zurück in den Westen Islands - wir haben beschlossen die Westfjordgegend heute wieder zu verlassen - sind wir wieder an einer Seehundkolonie vorbei gekommen. Nachdem diese auf unserer Seite des Fjordes lagen, konnte ich dieses Mal etwas näher heran um Fotos zu machen. Fein :-)



Wir haben dann bei einer heißen Quelle einen Stop eingelegt und sind mal kurzerhand schwimmen gewesen. Irgendwo im Nirgendwo (zugegeben, dass trifft auf gut 90% von Island), ein ziemlich verfallenes Hotel, eine Zapfsäule und dazugehöriger Pool. Ca. 2 Euro Eintritt, mit wirklich sauberer moderner Dusche und wir hatten das Becken für uns alleine - herrlich :-)



Weiter gings nach dem erfrischenden Bad nach Budardal, die heutige Unterkunft dort hat den Vorteil, dass ein Gasthausbereich dabei ist - es gab den Burger nach Art des Hauses. Somit bisher Burger 3 - Hot Dogs 2 :-)